Münchens Oberbürgermeister stellt Kanzlerkandidatur von Scholz infrage
Dieter Reiter (SPD) kritisiert mangelnde Erfahrung des Vizekanzlers
"Er hat noch nie eine Regierungsverantwortung getragen"
Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat die Kanzlerkandidatur von Olaf Scholz infrage gestellt. "Er hat noch nie eine Regierungsverantwortung in einem Land oder im Bund getragen", sagte Reiter der "Süddeutschen Zeitung". Scholz sei zwar Finanzminister, aber das sei "noch mal etwas anderes", so Reiter.
Reiter betonte, dass er Scholz für einen "guten Fachmann" halte. Aber für das Amt des Bundeskanzlers sei mehr nötig. "Man muss auch die Fähigkeit haben, Menschen zu führen, Mitarbeiter zu motivieren und eine klare Linie vorzugeben", sagte Reiter. Er habe Zweifel, ob Scholz das könne.
Reiter ist nicht der erste SPD-Politiker, der Zweifel an Scholz' Kandidatur äußert. Auch der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck hatte sich kritisch geäußert. Gauck hatte gesagt, Scholz sei "kein geborener Kanzler".
Scholz hatte seine Kandidatur am vergangenen Samstag offiziell erklärt. Er ist der einzige Kandidat der SPD für das Kanzleramt. Die Bundestagswahl findet am 26. September statt.
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